23jähriges Unfallopfer bedankt sich bei ihren Rettern: "Und plötzlich wurde es ganz still"

Diana van Rossum (23) überlebte vor wenigen Wochen schwer verletzt einen Unfall auf der Uedemer Straße. Jetzt bedankte sie sich bei ihren Rettern. Ein emotionaler Moment für alle Beteiligten. Für das Unfallopfer und die Retter.

An den Unfall selbst fehlt ihr jede Erinnerung. Sie weiß nichts mehr von dem Aufprall, von den Schmerzen, von der Rettung und dem Transport ins Krankenhaus. Sie weiß nur noch, dass um sie herum sehr viele helfende Hände waren. Sie wollte aber ihre Retter wiedersehen und sich persönlich bedanken. Diana van Rossum, die Anfang August schwerverletzt einen Unfall überlebt hat, bedankte sich am Samstagabend beim Gemeindefeuerwehrfest in Bedburg-Hau bei ihren Rettern.

An Krücken und gestützt von ihrer Mutter geht sie langsam an das Rednerpult. Der Beckenbruch wurde operativ versorgt. Sichtbar sind die externen Fixatoren, die den Bruch stabilisieren und die Heilung unterstützen sollen. Ihre Stimme zittert: "Mein Name ist Diana van Rossum. Einige von euch kennen mich von der Hauptschule St. Markus. Die anderen kennen mich von meinem Unfall". Sie kämpft mit ihrer Fassung und den Tränen: "Ich bin heute hier hin gekommen, um mich zu bedanken, dass ihr mein Leben gerettet habt". Im Festzelt wird es plötzlich ganz still. Ein Moment mit dem die Feuerwehrmänner nicht gerechnet haben. Die sonst taffen Retter, die Gefahren trotzen um Menschen oder Hab und Gut zu retten, sind tief beeindruckt. Gerhard Witzke, 49 Jahre, und seit 30 Jahren in der Feuerwehr hält den Atem an. Er war selber bei der Rettung dabei. Ganz vorne gab er die Kommandos zum Einsatz der Rettungsschere. "Ich hatte Tränen in den Augen, so was habe ich noch nie erlebt", sagt er leise. Über 30 Minuten brauchten er und seine Kameraden um die junge Frau aus dem Fahrzeugwrack zu befreien.

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Plötzlich stehen knapp 200 Feuerwehrmänner und Gäste des Abends auf. Es gibt minutenlangen, nicht endend wollenden Applaus. Das gibt Diana van Rossum Mut. Denn in den kommenden Wochen steht eine erneute Operation an. In einer Klinik in Duisburg sollen die Fixatoren entfernt werden.

Als Dankeschön hat Diana von Rossum kleine Präsente mitgebracht. Die überreicht sie mit ihrer Mutter an die Gruppenführer der Löschgruppen Schneppenbaum, Louisendorf, Hasselt und Till-Moyland. Sie waren an der Rettung am frühen Abend des 6. August beteiligt.

Brandmeister Peter Linzen war auch am Einsatz beteiligt: „Ich bin jetzt seit 28 Jahren bei der Feuerwehr, aber das war der emotionalster Moment meiner Dienstzeit.“ Dass ein Unfallopfer kommt, um seine Retter kennen zu lernen, ist die absolute Ausnahme bestätigt der Chef der Bedburg-Hauer Feuerwehr Stefan Veldmeijer: "Und dafür möchten auch wir danken.“