Junge Bedburg-Hauer Feuerwehrleute zeigten ihr Können: Sieben Einsätze in 24 Stunden

Mit Blaulicht und Martinshorn rasen zwei Fahrzeuge der Feuerwehr und ein Rettungswagen herbei. Den aus den Wagen springenden Helfern bietet sich ein schreckliches Bild: ein Traktor mit einem Fass Gefahrgut ist verunglückt. Der Traktor qualmt, jede Minute könnte er in Flammen aufgehen. Der Fahrzeug-Führer ist blutüberströmt. Sofort bringen ihn die Feuerwehrleute aus dem Gefahrenbereich und bringen ihn in Sicherheit. Zeitgleich rollt die zweite Einsatzgruppe Schläuche aus und beginnt damit mögliche giftige Dämpfe mit Wasser niederzuschlagen. Sie tragen Atemschutz und Schutzkleidung. Dieser Verkehrsunfall geschah glücklicherweise nicht wirklich, sondern war eine äußerst realitätsnahe Übung der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau im Rahmen ihres Berufsfeuerwehrtages.

Während die„Angriffstrupps“ die Dämpfe niederschlagen und das Feuer bekämpfen, leisten die anderen Jugendlichen unter den wachsamen Augen der Gruppenführer und Rettungskräften des Malteser Hilfsdienstes Kleve Erste Hilfe. Auf die fast echt aussehenden Wunden im Gesicht und Hals legen sie Verbandsmaterial und stoppen damit die Blutungen. Der Verletzte wird auf eine Trage gelegt und in den bereitstehenden Rettungswagen gebracht.

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„Das ist schon mein zweiter Berufsfeuerwehrtag“, erzählt Michel Drissen, nachdem das Gefahrgut gesichert ist und alle Verletzten gut versorgt sind. Der 16-Jährige kam bereits vor vier Jahren zur Jugendfeuerwehr Bedburg-Hau – sein Bruder hatte ihn mitgenommen und dafür begeistert. Am besten gefällt Michel, „dass wir alle eng im Team arbeiten“.

„Der Berufsfeuerwehrtag ist schon aufregend, man weiß ja nicht, was auf einen zukommt“, meint Marc Güdden. Der 13-Jährige ist noch nicht so lange mit von der Partie wie Michel; vor etwa einem Jahren schnupperte er bei Gruppenstunden, danach entschied er sich, Mitglied zu werden.

„Der Einsatz ist richtig gut abgelaufen“, lobte Christian Flücken die dreizehn Jugendlichen. Mit Thomas Burke hatte der Jugendleiter den Feuerwehrnachwuchs auf solche Übungen vorbereitet. „Sie haben alle sehr gut und professionell gehandelt und stehen den Erwachsenen in Nichts nach.“

Mit 17 Jahren können die Jugendlichen die offizielle Grundausbildung absolvieren und in der Einsatzabteilung als Anwärter tätig sein. Mit 18 Jahren dürfen sie dann als Truppmann die aktive Mannschaft verstärken und erhalten Alarmmelder. Auch der Leiter der Feuerwehr, Gemeindebrandinspektor Stefan Veldmeijer, zeigte sich sehr zufrieden. Die Jugendlichen reagierten bei den Übungen gut auf die Kommandos der Gruppenführer. Beispielsweise hieß es gleich am Anfang der Übung „Gefahr, alle sofort zurück“, denn bei auslaufenden Flüssigkeit handelte es sich um einen unbekannten Stoff. Und tatsächlich hatte man dafür gesorgt, dass gefärbtes Wasser aus dem Fass tropfte.

Rund ein halbes Jahr bereitete Christian Flücken und Thomas Burke mit den Löschgruppen der sieben Ortschaften den zweiten Berufsfeuerwehrtag der Bedburg-Hauer Jugendfeuerwehr vor. Dabei rückten die Jugendlichen zwischen Samstagmorgen und Sonntagfrüh zu insgesamt sieben Einsätzen aus und schliefen eine Nacht in der Mehrzweckhalle Till direkt am Gerätehaus an der Moyländer Allee. Außerdem standen Fahrzeugkunde, Einsatztaktik sowie Erste Hilfe und das Aufräumen der Ausrüstung nach den Einsätzen auf dem Programm.

Stefan Veldmeijer und Klaus Elsmann, die beiden Chefs der Bedburg-Hauer Feuerwehr, freuten sich über den Einsatz der Jugendfeuerwehr und die Unterstützung aus den Löschgruppen im Gemeindegebiet. Die Jugendfeuerwehr Bedburg-Hau zählt zur Zeit 16 Mitglieder. Kinder und Jugendliche können ab zwölf Jahren Mitglied werden.

Infos über die Jugendfeuerwehr erhalten Interessierte bei den Gruppenleitern Christian Flücken (0176/41154177) und Thomas Burke (0160/7089526) oder unter [email protected]

Fotos: Elmar Burke, Löschgruppe Hau, Christian Flücken, Jugendfeuerwehr