Feuerwehr trainiert den Ernstfall: Brand in Einkaufsmarkt an der Norbertstraße

Qualm dringt aus Lagerräumen des EDEKA Marktes an der Norbertstraße in Schneppenbaum. Mehrere Personen müssen beim Eintreffen der Feuerwehr noch aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. Die Einsatzkräfte stehen unter Druck, denn Freitagabend sind bis zu hundert Kunden mit Einkäufen beschäftigt. Die Übung wirkt täuschend echt.

Wenige Minuten nach dem Alarm um 19.00 Uhr trifft die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau auf dem Parkplatz des EDEKA Marktes Drunkemühle ein. Die automatische Brandmeldeanlage hat das Feuer in einem Lagerraum bemerkt und Alarm geschlagen. Dann geht alles Schlag auf Schlag. "Mehrere Personen vermisst, vermutlich brennt es im Serviceraum der Klimaanlage. Das Feuer breitet sich schnell aus", brüllt ein Gruppenführer der mit dem ersten Löschfahrzeug die Lage erkundet in sein Funkgerät. Er fordert Löschgruppen nach, Atemschutztrupps zur Rettung der Vermissten müssen in den Einsatz gehen. Mit Atemschutzgeräten stoßen die Männer in die verrauchten Bereiche vor. Ventilatoren, die Rauch aus Räumen ziehen können, werden von den Einsatzkräften platziert. Dann erfolgt ein Löschangriff.

[more] Gleichzeitig beginnt man damit, den etwa 1.800 Quadratmeter großen Markt zu räumen. Es wird simuliert, wie die Kunden werden in Sicherheit gebracht werden. Alles ist täuschend echt inszeniert. EDEKA Mitarbeiter und Kunden folgen den Anweisungen der Einsatzkräfte. Aus sicherer Entfernung beobachten sie den Einsatz. Schaulustige bleiben auf dem Parkplatz stehen.

Es ist eine heikle Mission, die die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau am Abend bestehen muss. Denn in dem Einkaufsmarkt mit Bäckerei, kleinem Cafe und Friseursalon halten sich zu Stoßzeiten eine Vielzahl von Personen auf. Kein gewöhnlicher Hilfseinsatz also, denn die Einsatzkräfte wissen nicht in jedem Fall, wie Kunden und Mitarbeiter in so einer Ausnahmesituation reagieren werden.

"Wir müssen mit solch einer Situation rechnen. Darum brauchen wir das Training", erklärt Stefan Veldmeijer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau. Das Schreckensszenario trifft Mitarbeiter und Kunden des EDEKA Marktes Drunkemühle jedoch nicht unvorbereitet. Sie erleben erstmalig einen möglichen Feuerwehreinsatz in ihrer Arbeits- oder Einkaufsumgebung. Entgegen der Einsatzkräfte, waren sie kurz vorher informiert worden. "Wie reagieren die Kunden, Mitarbeiter und Einsatzkräfte auf die besondere Einsatzumgebung?" Dies sollte in dem Übungsobjekt durchgespielt werden, macht Veldmeijer klar.

In diesem Jahr war die Bedburg-Hauer Feuerwehr bereits 95 Mal im Einsatz. Im Gemeindegebiet gibt es neben Schulen und Kindergärten viele weitere Gebäude, in denen im Falle eines Feuers viele Menschen einer Gefahr ausgesetzt sind. Zu den besonderen Objekten zählen neben anderen Einrichtungen auch der EDEKA Markt Drunkemühle. "Natürlich ist ein echter Einsatz noch etwas anderes, und ob jemand wirklich verletzt ist oder es nur spielt, ist schon ein großer Unterschied", räumt Veldmeijer ein. "Trotzdem ist das hier wichtig, um Einsatzabläufe zu verinnerlichen und unsere Feuerwehrmänner und -frauen auf bestimmte Situationen vorzubereiten."

Für den Feueralarm in dem Einkaufsmarkt entwickelten die Organisatoren zusammen mit den Eigentümern einen möglichst realistischen Brandfall. So imitiert dichter Nebel Rauch.