Ein Abend mit vielen Gästen: Feuerwehrfest in Bedburg-Hau "Von der Faszination bei der Feuerwehr mitzumachen."
"Denn heute wollen wir mal feiern, ohne auf den Melder zu achten“, mit den Worten eröffnete Gemeindebrandinspektor Klaus Elsmann das diesjährige Feuerwehrfest in Bedburg-Hau. Wer das ganze Jahr in Bereitschaft steht, darf einmal im Jahr auch mal feiern. Neben knapp 150 Wehrmännern und -frauen fanden auch zahlreiche Ehrengäste aus Feuerwehr, Politik und öffentlichem Leben den Weg ins Festzelt nach Till-Moyland.
"Von der Faszination bei der Feuerwehr mitzumachen"
In seiner Rede ging Klaus Elsmann auf seine persönlichen Beweggründe, Feuerwehrmann zu sein, ein. "Ist es das Gefühl gebraucht zu werden? Ist es der Nervenkitzel während eines Einsatzes? Ist es das Interesse an der Technik? Ist es das Gemeinschaftsgefühl oder die Kameradschaft?". Für ihn ist klar, es sei von allem etwas, dass an der Feuerwehr fasziniert, um sich freiwillig und ehrenamtlich zu engagieren.
Er hob deutlich die Arbeit der Jugendfeuerwehr und ihrer Betreuer hervor und bedankte sich vor allem bei den Partnerinnen und Partnern der Feuerwehrangehörigen. Denn sie müssten, wenn der Alarm ertöne oder ein Lehrgang entsteht, auf ihren Feuerwehrmann oder -frau zu Hause verzichten.
[more] "Sparzwang der Kommunen"
In den letzten Jahren, waren zahlreiche Investitionen in die Feuerwehr notwendig. Nicht nur die Anschaffung von Uniformen, sondern auch Umbauten in Gerätehäusern und neue Schutzkleidung waren notwendig. Trotz der Sparzwangs der Gemeinde, entsteht in Till-Moyland derzeit ein neues Feuerwehrgerätehaus. Klaus Elsmann weiter: „Hierfür unseren Dank an die Verwaltung und den Gemeinderat“. Er gab jedoch zu bedenken: „Aber kann es sein, dass die Kommunen diese Kosten immer alleine stemmen müssen? Sollte nicht hier auch das Land mal über stärkere kommunale Finanzierung des Brandschutzes nachdenken? Gerade in einer Zeit des voranschreitenden Verlustes an Solidarität ist die Freiwillige Feuerwehr ein Beweis dafür, dass es sie noch gibt“.
Ehrungen für Einsatzdienst
Durch den Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau, Peter Driessen, wurden am Abend das Feuerwehrehrenzeichen in Silber und Gold verliehen. Mit diesen Ehrungen würdigt die nordrhein-westfälische Landesregierung 25 und 35 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr. Hinzu kamen noch weitere Ehrungen für Angehörige der Alters- und Ehrenabteilung für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Zuvor bedankte sich Peter Driessen bei den anwesenden Feuerwehrangehörigen mit ihren Familien für den Einsatz für die Gemeinde.
Für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurde geehrt:
Andreas Howald, Schneppenbaum
Frank Ingenhaag, Hau
Für 35 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurde geehrt:
Christoph Michels, Qualburg
Rainer van Haren, Huisberden
Heinz-Jakob Lauff, Louisendorf
Kurt Geurds, Till-Moyland
Für 40 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurde geehrt:
Günter Basten, Hasselt
Walter Bouten, Qualburg
Wilhelm Coenders, Hau
Franz-Josef Jansen, Hasselt
Josef Ingenhaag, Hasselt
Günter Kiesewetter, Louisendorf
Martin Plessow, Huisberden
Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde geehrt:
Friedhelm Hans, Louisendorf
Ewald Hermsen, Till-Moyland
Wilhelm Otten, Huisberden
Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde geehrt:
Karl-Beeker, Louisendorf
Josef Verfürth, Schneppenbaum
Wilhelm Reinders, Hau
Aus dem aktiven Feuerwehrdienst wurde entlassen:
Kurt Geurds, Till-Moyland
Josef Ingenhaag, Hasselt
Folgende Beförderung wurden ausgesprochen:
Daniel Henseler, Huisberden, zum Brandmeister
Tim Reimer, Qualburg, zum Brandinspektor
Rede des stellvertretenden Leiters der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau, Gemeindebrandinspektor Klaus Elsmann (es gilt das gesprochene Wort!)
"Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden Wir, die Feuerwehr, wissen um die Vielfältigkeit unseres Einsatzgebietes. Ob Brände löschen, Technische Hilfeleistung, Maßnahmen bei Unfällen mit oder ohne Gefahrgut oder Einsätze in Not oder Katastrophenlagen, selbst Ölspuren oder wie vor kurzem eine Katze auf einem Baum, immer rücken wir aus.
Warum machen wir das eigentlich? Ist es das Gefühl gebraucht zu werden? Ist es der Nervenkitzel während eines Einsatzes? Ist es das Interesse an der Technik? Ist es das Gemeinschaftsgefühl? - Die Kameradschaft?
Ich glaube von allem etwas fasziniert uns bei der Feuerwehr mitzumachen. Und das FREIWILLIG! Für mich persönlich bestand das Interesse schon früh. Doch der letzte Ausschlag, um in die Löschgruppe Till-Moyland einzutreten, hatte ein Brand der Werkstatt an meiner alten Arbeitsstätte. Als gegen 23.00 Uhr meine ehemalige Chefin anrief, ging mir alles Mögliche durch den Kopf. Arbeitslosigkeit? – wie geht es weiter mit den Kollegen und der Firma?
Als ich am nächsten Tag die Schreinerei aufsuchte, war diese zwar stark beschädigt, aber durch das schnelle und umsichtige Eingreifen der Feuerwehr Kalkar (LG Appeldorn) waren die Maschinen und auch das Gebäude noch so intakt, das bereits nach 3 Wochen wieder gearbeitet werden konnte. Wir leben zurzeit allerdings in schwierigen finanziellen Zeiten. Den Kommunen steht das Wasser bis zum Halse. Über Sparvorschläge wird diskutiert.
Die Feuerwehr verursachte in den letzten Jahren hohe Kosten. Neue Ausgehuniformen, Umbauten in den Gerätehäusern, neue Einsatzkleidung, Digitalfunk und auch unser neues Gerätehaus hier in Till-Moyland stemmt die Gemeinde. Hierfür unseren Dank an die Verwaltung und den Gemeinderat! Aber kann es sein, dass die Kommunen diese Kosten immer alleine stemmen müssen? Sollte nicht hier auch das Land mal über die Finanzierung des Brandschutzes nachdenken? Gerade in einer Zeit des voranschreitenden Verlustes an Solidarität ist für mich die freiwillige Feuerwehr ein Beweis dafür, dass es das noch gibt. Den Dienst am Nächsten, den Schutz von Hab und Gut des anderen und nicht dessen Zerstörung, den Bürgersinn und die Bürgernähe.
Wir sollten deshalb, meine Damen und Herren, froh darüber sein, dass es bei uns die freiwillige Feuerwehr gibt. Gerade zu den immer mehr zu bewältigenden Aufgaben, die immer mehr Ausbildung und Opferbereitschaft erfordert.
Bedanken möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden für die sehr gute Zusammenarbeit im letzten Jahr. Ebenso danke ich dem Gemeindejugendfeuerwehrwart und seinem Team.
Ein besonderer Dank gilt dem Gemeindebrandinspektor Rainer Schiemann, der mich während der Karnevalssession vertreten hat.
Danken möchte ich aber vor allen unseren Frauen bzw. Partnerinnen, die oft, sobald der Alarm ertönt oder wieder mal ein Lehrgang ansteht, auf uns verzichten müssen.
Nun möchte ich aber Schluss machen, denn heute wollen wir mal feiern ohne auf den Melder zu achten. Ich wünsche uns allen einen schönen Abend und schließe mit den Worten:
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr! Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!"