Großbrand in Bedburg-Hau: Vom Feuerwehreinsatz zum Altar
Beim Großbrand einer Lagerhalle in Bedburg-Hau waren am Wochenende 100 Feuerwehrleute rund 17 Stunden im Einsatz. Nur einer durfte früher gehen: Benedikt Schoofs. Für ihn stand am nächsten Tag seine eigene Hochzeit an.
Die Halle des Kunststoffbetriebes von Erkis Plast hatte am späten Freitagabend aus noch ungeklärten Gründen Feuer gefangen. Bis 2.30 Uhr half Feuerwehrmann Benedikt Schoofs in der Nacht zu Samstag bei dem Großbrand in Bedburg-Hau, dann durfte er nach Hause gehen. "Damit er rechtzeitig und ausgeschlafen zur eigenen Hochzeit kommen konnte, haben wir ihn aus dem Einsatz ausgelöst", sagt Gemeindebrandinspektor Klaus Elsmann und ergänzt mit einem Lächeln: "Wir wollten dem Paar so noch einen schönen Tag bereiten. Das ist Kameradschaft und Familie zugleich." Eine schöne Geste.
Ebenfalls schön und zugleich überwältigend war die Welle der Anerkennung aus der Bevölkerung, die die Wehr nach dem 17-Stunden-Einsatz im Gewerbegebiet Bedburger Weide erreichte. Entweder über die sozialen Medien oder auch persönlich. "Sowas haben wir noch nie erlebt", sagt der Chef der Feuerwehr, Stefan Veldmeijer: "Wir sind begeistert." [more] Zuspruch wie "Toller Einsatz. Danke. Super, dass es Euch gibt. Tolle Leistung, was würden ohne Euch machen?", ist nur eine kleine Auswahl des Lobes, das die Feuerwehrleute seit Freitagnacht lesen oder hören können. Ismet Erkis, dessen Lagerhalle komplett abbrannte, bläst ins gleiche Horn: "Es ist Wahnsinn, was die Feuerwehr alles geleistet hat. Ich bin ihr zutiefst dankbar." Schon in der Nacht hat er die Kameraden mit Burger und Pommes versorgt. "Und wenn wir wissen, wie es weitergeht, möchte ich mich noch einmal bei ihnen bedanken", sagt Erkis im Gespräch mit der RP.
Die Feuerwehrmänner selbst haben mit so viel Dank und Anerkennung gar nicht gerechnet. "Schön, dass wir Rückendeckung für unsere ehrenamtliche Arbeit aus der Bevölkerung bekommen. Das macht uns stolz und ist Motivation zu gleich", sagt Veldmeijer, der zusammen mit Elsmann den Einsatz, bei dem immerhin insgesamt 100 Feuerwehrmänner aus Bedburg-Hau beteiligt waren, leitete.
Quelle: Rheinische Post, Julia Lörcks, 19.07.2016