Einsatzübung: Wohnhaus in Vollbrand, mehrere Bewohner im Gebäude

"Wohnhaus in Vollbrand, mehrere Bewohner im Gebäude", so lautet die dramatische Rückmeldung des zuerst an dem derzeit unbewohnten Bauernhaus eintreffenden Gruppenführers. Darauf werden sofort drei Einheiten der Feuerwehr Bedburg-Hau in Marsch gesetzt, um die Bewohner zu retten und den Brand in dem Gebäude zu löschen.

Das war die hochbrisante Ausgangslage für die gemeinsame Einsatzübung der Löschgruppen Till-Moyland, Huisberden/Emmericher-Eyland/Bylerward und Hasselt der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau. Sofort werden mehrere Atemschutztrupps ins Gebäude geschickt, um die Suche nach den vermissten Hausbewohnern aufzunehmen. Parallel dazu erfolgt der Aufbau einer Löschwasserversorgung, um den Brand zu bekämpfen. Doch es gibt ein Problem. Das Gebäude steht fernab der öffentlichen Wasserversorgung und es gibt nur einen Filterrohrbrunnen in etwa 400 m Entfernung. Alle verfügbaren Kräfte werden nun benötigt, um die B-Versorgungsleitung zum Objekt aufzubauen. Doch mit vereinten Kräften ist es kurze Zeit später geschafft, das Wasser fließt in Richtung Brandobjekt. Allerdings tut sich gleich ein neues Problem auf. Der Wasserdruck an der Einsatzstelle ist viel zu gering, so dass eine Brandbekämpfung immer noch nicht mit einer ausreichenden Löschwassermenge erfolgen kann. Erst nachdem eine Verstärkerpumpe in die Leitung eingebaut ist, reicht der Wasserdruck aus, um das um sich greifende Feuer in Angriff nehmen zu können.

Unterdessen wurde die erste Person aus dem völlig verqualmten Gebäude gerettet. Sie teilt mit, dass insgesamt sechs Bewohner im Haus waren, als der Brand ausbrach. Keiner von ihnen hat es ins Freie geschafft, also ist davon auszugehen, dass weitere fünf Menschen dringend auf Rettung warten. Also wird die Personensuche weiter intensiviert, alle Bewohner werden, unter Zuhilfenahme der Wärmebildkamera, aufgefunden, ins Freie gebracht und an den Rettungsdienst übergeben.

Im Anschluss kann der Gebäudebrand unter Kontrolle gebracht und schließlich gelöscht werden. Etwa eine Stunde nach Übungsbeginn kommt die erlösende Rückmeldung "Feuer aus".

In der Schlussbesprechung bringt Gemeindebrandinspektor Klaus Elsmann zum Ausdruck, dass die regelmäßigen gemeinsamen Übungen der unterschiedlichen Einheiten der Feuerwehr Bedburg-Hau für die reibungslose Zusammenarbeit im Einsatz unverzichtbar sind. Auch diese Übung habe dies wieder deutlich gemacht. An der einen oder anderen Stelle gäbe es, wie immer da wo Menschen arbeiten Optimierungspotenzial, insgesamt aber habe die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert, alle Einsatzziele seien im gemeinsamen Wirken der Einheiten erreicht worden. Auch alle Leiter der beteiligten Einheiten bestätigten diese Aussage und so konnte man sich nach getaner Arbeit im neuen Gerätehaus Till-Moyland mit einem Würstchen und einem Getränk stärken.

Alle Beteiligten sind sich einig darüber, dass solche Übungen auch in der Zukunft weiter durchgeführt werden sollen, um die gegenseitige Zusammenarbeit weiter zu verbessern.

Text: Hans-Peter Linzen Fotos: Friedhelm Döll