Feuerwehr übt Brand eines Raiffeisenmarktes
30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau trainierten heute den Ernstfall. Mit Blaulicht rasen mehrere Löschfahrzeuge die Straße entlang. Den Einsatzort ist diesmal leicht zu finden. Es brennt in einer Halle auf dem Gelände des Raiffeisenmarktes an der Gocher Straße in Louisendorf.
Am Einsatzort angekommen springen Feuerwehrleute aus ihren Fahrzeugen, stellen sich auf und erwarten die Anweisungen des Einsatzleiters. Alle haben ein Ziel: so schnell wie möglich die Verletzten zu suchen, aus der Halle und dem Keller zu retten und den dort ausgebrochenen Brand zu löschen. Doch die Situation ist weniger brenzlich als zunächst gedacht: Bei dem Einsatz handelt es sich lediglich um eine Übung, mit der die Feuerwehr den Ernstfall trainierte.
"In den letzten Jahren hatten wir immer wieder Brände in gewerblichen Betrieben. Von ihnen gehen ganz besondere Gefahren aus. Deswegen ist es umso wichtiger, solch ein Szenario in die regelmäßigen Übungen einzubinden", sagt der Leiter der Feuerwehr Stefan Veldmeijer. Mit drei Löschfahrzeugen, einer Drehleiter sowie einem Fahrzeug für die Einsatzleitung rückten heute rund 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau an, um den Ernstfall im Raiffeisenmarkt zu simulieren.
Die Brandsituation der Übung ist zuvor genau festgelegt: Durch einen technischen Defekt ist ein Feuer mit starker Rauchentwicklung in der Halle ausgebrochen. Dort sind verschiedenste landwirtschaftliche Waren gelagert. Außerdem werden mehrere Mitarbeiter vermisst, sie müssen aus der Gefahr gerettet werden. Der Zugriff auf die Brandstelle erfolgt in zwei Teilen über Türen und Tore der Halle. Von vorne und hinten. Wie bei einem richtigen Feuer handeln die Einsatzkräfte in kompletter Ausrüstung. Mit Schutzanzug, Atemschutzgerät und feuerfestem Schuhwerk arbeiteten sich zunächst die Angriffstrupps zur Gefahrenstelle vor. Die Männer brechen die Türen und Tore auf und handeln schnell, um die wichtigste Aufgabe zu erfüllen: die Menschenrettung.
Dicht gefolgt werden sie vom Wassertrupp, der gleichzeitig bereits die Wasserschläuche auf dem Gelände verlegt hat. Von Aussen wird die Drehleiter eingesetzt. Nach kurzer Zeit können die Männer der ersten Trupps dann Entwarnung geben: Die vermissten Personen, simuliert durch Mitglieder der Jugendfeuerwehr, sind in Sicherheit. Mit Hilfe von Wärmebildkameras die in Bedburg-Hau zur Standardausrüstung gehören, konnten sie schnell gefunden werden. Prompt schallt der Befehl aus den Funkgeräten: "Wasser marsch!" Und nach einigen Sekunden schießt schon Wasser aus dem Schlauch, um den vermeintlichen Brand zu löschen. Das dazu verwendete Löschwasser kommt von Hydranten im Boden und wird über Fahrzeugpumpen in die Schläuche der Feuerwehr geleitet.
Ziel des Einsatzes war es vor allem, die Zusammenarbeit zwischen den Einheiten Louisendorf, Schneppenbaum und Hasselt zu üben. Ausgedacht hatte sich die Übung Gemeindebrandinspektor Rainer Schiemann aus Louisendorf. Er war selber vor Ort, um zu dokumentieren, wie schnell und effizient die Gefahr beseitigt und das Feuer gelöscht wird. "Mit den Notizen und Fotos können wir in der Einsatznachbesprechung genau feststellen, welche Teile des Ablaufs gut geklappt haben und wo man noch etwas verbessern muss", sagt Rainer Schiemann.
Insgesamt war die letzte gemeinsame Übung des Jahres aber erfolgreich: Sowohl der Einsatzleiter als auch die Feuerwehrleitung waren mit dem Einsatz sehr zufrieden. Und natürlich auch glücklich darüber, dass es kein echter war.