Wie viel Kraftstoff darf ich bunkern?
Die Spritpreise steigen unaufhörlich, da liegt es nahe, sich im günstigeren Nachbarland einzudecken oder heimischen "Schnäppchensprit" – falls es den mal gibt – zu bunkern.
Aber wie viel Benzin und Diesel darf ich zu Hause lagern und im Auto transportieren? Hier die Antworten!
Wie viel Kraftstoff darf ich im Auto transportieren?
In Deutschland dürfen Sie in einem Pkw maximal 240 Liter Kraftstoff transportieren. Die mitgeführten Kanister dürfen jedoch nur maximal 60 Liter fassen, entsprechend sind vier Kanister á 60 Liter Sprit erlaubt. Allerdings empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen nur maximal 10 Liter im Auto mitzuführen. Die Kanister müssen gemäß §22 der StVO im Fahrzeug gesichert sein, d.h. sie dürfen bei "Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen". Zudem sollen die Kanister von den Passagieren so weit wie möglich entfernt transportiert werden. Im Übrigen müssen Sie die Zuladung des Fahrzeugs beachten.
Welche Reservekanister muss ich nutzen?
Die Kanister zum Transport müssen über eine UN-Zulassung oder über eine Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) verfügen. Sie müssen luftdicht, festverschließbar und bruchsicher sein. Auf den Kanistern sind die folgenden Informationen eingeprägt: (Hersteller, Volumen, Zulassungskennzeichen, Fertigungsmonat und -jahr, Mindestmaße sowie der Text: "Nur für Otto- oder Dieselkraftstoff zum Einzelgebrauch in Kraftfahrzeugen" und das Etikett mit dem Gefahrensymbol "Flamme".)
Wie viel Benzin oder Diesel darf ich aus dem Ausland einführen?
Aus EU-Mitgliedsländern ist es erlaubt, eine Tankfüllung sowie 20 Liter in einem Reservekanister steuerfrei nach Deutschland einzuführen. Einige Länder weichen davon jedoch ab. Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Tankbelege mit zu nehmen, falls der Zoll kontrolliert. Führen Sie mehr als die Höchstmenge im Auto mit, müssen Sie für den überschüssigen Sprit nachträglich die in Deutschland geltenden Steuern zahlen. Aus Nicht-EU-Ländern dürfen neben der Tankfüllung nur 10 Liter in einem tragbaren Reservekanister ohne zusätzlich Steuern eingeführt werden, auch hier gibt es abweichende lokale Vorgaben.
Wie viel Sprit darf ich in der Garage lagern?
In Kleingaragen bis 100 Quadratmeter dürfen Sie maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern. Für die Lagerung sind Metallkanister besser geeignet als Kunststoffkanister. In einem Keller sind es ebenfalls 20 Liter Benzin mit der Einschränkung, dass die Räume dafür geeignet sind. Sind die Räume nur durch offene Gitter- oder Holztüren getrennt, gelten die 20 Liter für den gesamten Keller.
Das Aufbewahren von Kraftstoffen in Wohnungen ist bis auf minimale Mengen wie zum Beispiel Waschbenzin oder Feuerzeugbenzin nicht erlaubt. Auch ein Blick in den Mietvertrag lohnt sich, hier kann das Lagern von brennbaren Flüssigkeiten in anderen Räumen wie Keller, Garagen oder Dachböden ausgeschlossen sein.
Achtung: Generell besteht die Gefahr das entzündliche Dämpfe austreten: Gesundheitsgefahr!
Quelle: Auto Bild, März 2022