Starkregen: Tipps und Hinweise der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau

Auf Hitze folgt Gewitter mit Regen und Sturm – das ist grundsätzlich nicht neu, dennoch kommt es inzwischen häufiger vor. Nicht selten geht das mit Starkregen oder gar orkanartigen Böen einher. Wir geben Hinweise zum richtigen Verhalten:

  1. Im Falle einer Überflutung: Betreten Sie keine Keller oder Tiefgaragen!
    • Es besteht die Gefahr des Ertrinkens, wenn beispielsweise ein Kellerfenster bricht und den Keller flutet. Türen lassen sich nicht gegen die Fließrichtung öffnen, sodass keine Möglichkeit der Flucht besteht.
    • Es besteht die Gefahr durch elektrische Anlagen einen Schlag zu bekommen.
  2. Schalten Sie Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen ab. Hier gilt: Überflutete Räume in denen der Stromkasten liegt – NICHT BETRETEN - sondern die Feuerwehr alarmieren.
  3. Das Durchschwimmen oder Überqueren von überfluteten Straßen ist lebensgefährlich, denn unter der Wasseroberfläche können sich offene Schachtabdeckung befinden.

Informieren Sie sich im Folgenden näher über das richtige Verhalten vor und bei Starkregen.

Vorsorge statt Nachsorge

Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. Ebenso ist Vorsorge besser als Nachsorge. Dies bedeutet: Bereiten Sie sich frühzeitig auf anstehende Unwetterereignisse vor. Machen Sie Ihre Umgebung (Wohnung, Haus, Garten, Fahrzeuge) sicher. Schließen Sie zum Beispiel geöffnete Fenster, holen Sie Gegenstände nach drinnen oder verstauen Sie diese an einem sicheren Ort.

Link: Sicherheit am Haus, BBK.

Stellen Sie sich außerdem stehts auf die Einschränkungen der verschiedenen Infrastrukturen ein:

Verkehr: Es können Straßen gesperrt werden, gehen Sie daher nur wenn unbedingt nötig nach draußen.
Energie: Die Stromversorgung könnte unterbrochen werden. Laden Sie z. B. Ihr Handy und Taschenlampen auf.
Wasser und Ernährung: Die Wasser- und Lebensmittelversorgung kann eingeschränkt werden. Legen Sie sich daher bereits vorher Vorräte an.

Link: Ratgeber für Notfallvorsorge, BBK

Verhalten während des Unwetters

Wenn Sie nachfolgende Tipps beachten, sind Sie auch während eines Unwetters sicher:

  1. Bleiben Sie informiert. Erkundigen Sie sich bereits vorab über die Intensität der angekündigten Unwetterlage und bereiten Sie sich darauf vor.
    • Antenne Niederrhein: FM 98,0 / 105,7 MHz
    • Deutscher Wetterdienst
  2. Achten Sie auf Bevölkerungswarnungen über Sirenen, Lautsprecherdurchsagen oder Warnapps
  3. Halten Sie sich während des Unwetters an einem sicheren Ort auf:
    • Bleiben Sie zuhause.
    • Insbesondere bei Starkregen und Überflutungen können Keller und Tiefgaragen nicht absehbare Gefahren bergen. Suchen Sie daher insbesondere bei Starkregen und Hochwasser höhergelegene Räumlichkeiten auf.
    • Achten Sie auf Stromleitungen unterhalb der Wasseroberfläche. Dadurch können Sie elektrische Schläge erhalten, diese sind lebensgefährlich. Schalten Sie, wenn möglich, den Strom in bedrohten oder bereits überfluteten Räumen ab.
    • Falls Sie nicht zuhause bleiben können: Durchqueren Sie sowohl zu Fuß als auch mit Ihrem Fahrzeug keine überfluteten Bereiche. Gefahren unterhalb der Wasseroberfläche können nicht erkannt werden oder die Strömung kann Sie mitreißen.
  4. Helfen Sie Nachbarn, aber gehen Sie selbst kein Risiko ein.
  5. Bleiben Sie ruhig und folgen Sie den Anweisungen von Einsatzkräften.

Link: Verhalten bei Unwetter, BBK
Link: Verhalten bei Hochwasser, BBK, BBK

112 – Nur im Notfall

Oftmals treten bei Unwetterereignissen eine Vielzahl an Einsatzstellen zeitgleich im Gemeindegebiet auf. Dies stellt die Feuerwehr genau deshalb vor Herausforderungen, da zusätzlich zu den zahlreichen Unwettereinsätzen auch die alltäglichen Aufgaben des Brandschutzes sowie der Hilfeleistung abgearbeitet werden müssen. Um in solchen Fällen schnelle Hilfe gewährleisten zu können, müssen die eingehenden Einsätze bei Unwetterereignissen priorisiert werden. Als Erstes werden immer Einsätze bearbeitet, bei denen akut Menschenleben in Gefahr sind. Der Schutz von Sachwerten, wie dies zum Beispiel bei überfluteten Kellern der Fall ist, wird nachgeordnet priorisiert. Haben Sie also etwas Geduld, wenn das Eintreffen der Einsatzkräfte in Ausnahmefällen etwas länger dauert.

Da die Abwendung einer gegenwärtigen oder drohenden Gefahr wie zum Beispiel das Befreien von eingeschlossenen Personen oder Löschen von Bränden höher priorisiert ist, wird die Feuerwehr bei Unwetterereignissen außerdem nicht tätig, wenn zum Beispiel Wasser im Keller ist, welches

eigenständig wieder abfließt,
mit eigenen Mitteln gefahrlos beseitigt werden kann oder
das Wasser weniger als 20cm hochsteht (technische Einschränkung).

Bitte beachten Sie außerdem: Vereinzelt werden aufgrund des Eigenschutzes der Einsatzkräfte oder der Menge an Einsatzstellen gefährdeten Bereiche zunächst nur abgesperrt und eine Beseitigung der Gefahr erst später durchgeführt. Umgehen oder durchqueren Sie daher auch im Sinne Ihres Gesundheitsschutzes niemals eine Absperrung der Feuerwehr.

Nicht nur die Anzahl der zeitgleich abzuarbeitenden Einsatzstellen ist begrenzt. Menschlich bedingt kann auch nur eine begrenzte Anzahl an Notrufen entgegengenommen werden. Bitte wenden Sie sich insbesondere bei Unwetterereignissen daher nur dann an den Notruf, wenn es sich um eine akute Gefahr handelt. Sollten Sie selbst in der Lage sein Unwetterschäden ohne eine eigene Gefährdung zu beseitigen, so können Sie damit einen hilfreichen Teil zur Entlastung des Notrufes leisten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass Ihnen auch in stürmischen Zeiten bei Notfällen jederzeit schnell und unkompliziert geholfen werden kann.